Studienlage zur Wirkung von CBD bei Schlaflosigkeit und chronischen Ermüdungszuständen

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In diesem Blogartikel möchten wir auf die Studienlage zur potentiellen Wirkung von CBD bei Schlafproblemen und gegen Symptome chronischer Ermüdung eingehen.

Cannabidiol (CBD) ist ein Cannabinoid aus dem weiblichen Hanf (Cannabis). Es ist neben Tetrahydrocannabinol (THC) eines von 113 bisland bekannten Cannabinoiden in der Cannabispflanze und macht bis zu 40 % des Pflanzenextrakts aus. Im Gegensatz zu THC ist CBD einer der Bestandteile/Wirkstoffe durch die keine Bewusstseinsveränderungen stattfinden und die auch kein sogenanntes "High" auslösen.

In jüngerer Vergangenheit häufen sich die wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die vorklinische und klinische Belege für den Nutzen von CBD bei einigen neuropsychiatrischen Störungen, darunter Epilepsie, Angstzustände und Schizophrenie liefern. Weiter gibt es Hinweise auf eine beruhigende Wirkung von CBD auf das zentrale Nervensystem, Schlafqualität, Schlaflosigkeit und Ermüdungszustände. 

Ein grösserer Teil dieser präklinischen und klinischen Daten stammen aus Studien mit relativ kleinen Stichprobenumfängen und können dadurch zu Verzerrungen bei der Bewertung führen. Insgesamt deuten die Ergebnisse insgesamt auf eine positiv-effektive therapeutische Rolle von Cannabinoiden bei der Behandlung einiger Schlafstörungen hin.

 

Anwendung beim Menschen

Im Januar 2019 wurde die erste etwas grössere Fallserie in einer psychiatrischen Klinik gemacht, welche die klinische Anwendung von CBD bei Schlaf- und Angstbeschwerden als Ergänzung zu der üblichen Behandlung inkludierte. Diese Untersuchung umfasste die monatliche Dokumentation von Schlafqualität und Angstzuständen bei 103 Personen, wobei die endgültige Anzahl Erwachsener Teilnehmer bei 72 Personen lag. [1] 

Die Angstwerte verringerten sich bei 57 Patienten innerhalb des ersten Monats, was einem Anteil von 79,2 % aller Teilnehmenden entspricht. Die gemessenen Schlafwerte verbesserten sich innerhalb des ersten Monats bei 48 Patienten (66.7 % der Teilnehmenden). Diese Werte liefern bereits wertvolle Informationen auf die Verbesserung der Schlafqualität sowie auch dem Schlaf im Allgemeinen.

Ein weiterer Punkt bei Schlafstörungen ist auch die Ausschüttung von Cortisol bei Ängsten, vor allem wenn man gar nicht oder nur schwer einschlafen kann oder auch nachts oft lange wach im Bett liegt. Grund dafür ist die anhaltende Produktion von Stresshormonen, darunter Adrenalin und Cortisol. Sobald die Ausschüttung dieser Hormone nicht wie üblich absinkt zur Schlafenszeit, bleibt der Körper in einem allgemeinen Zustand hoher Wachsamkeit und verhindert somit das Einschlafen. Zu viel Cortisol stört somit den Schlaf.

Aus diesem Grund wurde auch getestet, wie sich typische Ängste verändern wenn unmittelbar CBD konsumiert wird. Bei diesem Verfahren mussten die Probanden vor einer Gruppe sprechen und jeweils eine gewisse (recht hohe) Menge an CBD (100, 300mg oder 900mg) einnehmen bevor sie den Auftritt hatten. [2] 

Bei einer Dosis von 300 mg CBD verringerte sich die subjektive Angst im Vergleich zur Placebo-Gruppe in der Phase nach dem Sprechen des Protokolls signifikant. Das Gleiche galt jedoch nicht für eine niedrigere (100 mg) oder höhere (900 mg) Dosis des Wirkstoffs.

 

 

Schlaflosigkeit als weit verbreitetes Problem

Schlaflosigkeit und chronische Erschöpfung ist in der Bevölkerung mittlerweile ein weit verbreitetes Problem, das leider auch gesundheitliche Folgen hat. Angesichts der begrenzten therapeutischen Möglichkeiten und der Nebenwirkungen verfügbarer pharmakologischer Wirkstoffe ist die Untersuchung zusätzlicher Therapeutika im Bereich von CBD und medizinischem Cannabis gerechtfertigt.

Aufgrund ihrer beruhigenden Wirkung werden Cannabinoide seit jeher als Schlafmittel eingesetzt. [3] Wobei die Anwendbarkeit meist auch bezüglich der fehlenden Bewertung der dosisabhängigen Wirkung begrenzt ist.

Unser Schlaf besteht aus fünf grossen Schlafphasen, die wir pro Nacht mehrfach durchlaufen. Im Schlaf regeneriert sich unser gesamter Körper sowohl geistig als auch körperlich. Unser Gehirn verarbeitet in der Nacht und am Morgen unbewusst all die Dinge, die wir über den Tag erlebt und gelernt haben und speichert die wichtigsten Informationen in unserem Langzeitgedächtnis. Dementsprechend unterbrechen Schlafstörungen oder Schlafmangel diesen Ablauf und verhindern vital und voller Energie zu sein in unserem Alltag. Bei Tierversuchen hat sich gezeigt, dass die Verwendung von CBD den Gesamtschlafanteil bei mittleren bis hohen Dosen erhöht [4].

Beim Menschen wird vermutet, dass die zirkadianen Rhythmen des Schlafes nach der Verabreichung von THC und CBD weniger ausgeprägt sind. Eine wissenschaftliche Studie von Farabi et al. untersuchte die Auswirkungen von Dronabinol (Dronabinol ist der wichtigste psychoaktive Bestandteil in enantiomerer Form, trans-THC Form der in Cannabis vorkommt) auf quantitative Schlafmessungen und stellte eine Verbesserung von Schlafapnoen und erhöhte Wachsamkeit fest. [5]

 

Was kann als Fazit gesagt werden

Der jüngste Trend zur Legalisierung von cannabinoidhaltigen Produkten und medizinischem Cannabis hat einen offensichtlichen Zusammenhang mit der sich immer weiter wissenschaftlich abzeichnenden schlaffördernden und angstreduzierenden Wirkung.

Man kann davon ausgehen, dass weitere Studien folgen werden, welche die potenzielle therapeutische Rolle bei der Behandlung einiger weit verbreiteter Schlafstörungen wie schlafbezogene Atmungsstörungen, Schlaflosigkeit und Restless-Legs-Syndrom untersuchen. Die Forschung zu CBD bei verschiedenen Schlafstörungen steckt jedoch noch in den Kinderschuhen und wird weiter wachsen über die nächsten Jahre. Dieser Blogartikel soll dir die wichtigsten Erkenntnisse der aktuellen Studien sowie ihre Anwendbarkeit aufzeigen und wir freuen uns auf deinen Besuch in unserem Online-Shop.

 

 

[1] – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6326553/

[2] – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5425583/

[3] – https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32774241/

[4] – https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23343597/

[5] – https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24426820/