Medizinisches Cannabis durch den Ukraine-Krieg legal?

Durch den Krieg in der Ukraine sind die Nachrichten bezüglich Cannabis verständlicherweise in den Hintergrund gerückt worden. Doch in einem Land, in dem seit April des letzten Jahres die beiden Cannabispräparate Dronabinol und Nabiximols zugelassen wurden, wird der Wunsch bei der Bevölkerung nach einer Legalisierung von medizinischem Cannabis grösser.

Doch zuerst möchten wir für dich hier die wichtigsten Fragen klären:

Was ist medizinisches Cannabis?

Medizinisch verwendete Cannabinoide werden heutzutage sowohl natürlich als auch synthetisch  in grossen Produktionen hergestellt. Als medizinisches THC oder medizinisches Cannabis bezeichnet man die weiblichen Blüten der Hanfpflanze oder auch gewisse Präparationen davon, sofern diese zur Linderung oder Behandlung von Symptomen und Beschwerden einer Krankheit eingesetzt werden und nicht nur als Genussmittel. Grundsätzlich jede Cannabissorte, die eine effektive Menge von aktiven Cannabinoiden (Wirkstoff) enthält, kann als medizinisches Marihuana betrachtet werden, sofern sie auch zu diesem Zweck angewendet wird. 

Bei den Wirkungen werden oft über positive Effekte bei verschiedenen Menschengruppen durch den Einsatz von Cannabis berichtet. Dazu gehören Menschen mit chronischen Schmerzen, schmerzhaften Muskelkrämpfen, Spastiken oder Entzündungen. Aber auch bei Patienten mit Krebs während der Chemotherapie oder bei Asthma-, Aids-, Epilepsie- oder Morbus-Crohn-Patientinnen und -Patienten, die eine Linderung von gewissen Symptomen und Nebenwirkungen festgestellt haben. Ein spannender Effekt ist, welcher auch oft auftritt, ist eine verbesserte Lebensqualität, das heisst, dass neben der Reduktion der Beschwerden auch weitere Wirkungen zu beobachten sind: Mehr Appetit,  verbesserter Schlaf sowie eine verbesserte Bewältigungsstrategien. Angehörige berichten auch, dass die Betroffenen gelassener sind und der Fokus nur auf die Krankheit abnimmt.

 

Nun zurück zum medizinischen Cannabis und dem Zusammenhang mit der Ukraine: Am 07. Juni 22 hat der ukrainische Gesundheitsminister Viktor Liashko via Facebook bekannt gegeben, dass ein Entwurf eines Gesetzes vom Kabinett genehmigt worden ist, der die Regeln von Cannabispflanzen zu medizinischen, wissenschaftlichen und industriellen Zwecken vorsieht. Man habe die negativen Konsequenzen des Krieges verstanden und den wachsenden Bedarf nach Heilung und Linderung von geschädigten Krankheitsbildern.

Umsetzung des Gesetzesentwurf

Mit dem Gesetzesentwurf, welcher in Folge der Genehmigung seitens des Kabinetts jetzt dem ukrainischen Parlament vorgelegt werden soll, wolle man gemäss Liashko die Voraussetzungen für einen leichteren Zugang der Patienten zur Behandlung von Krebs und posttraumatischen Belastungsstörungen infolge des Krieges schaffen. 226 Stimmen würden benötigt werden, damit das Vorhaben in die Realität umgesetzt werden könne. Der Entwurf des Gesetzes soll eine überarbeitete Version eines Gesetzes sein, welches der Gesetzgeber im Sommer 2021 nicht verabschiedet hatte.

Liashko hatte bereits angedeutet, dass es in diesem Jahr mehr Unterstützung für die komplette Legalisierung von medizinischem Cannabis geben werde. „Wir wissen um die negativen Folgen des Krieges für die psychische Gesundheit. Wir wissen um die Zahl der Menschen, die aufgrund dieser Auswirkungen eine medizinische Behandlung benötigen werden. Und wir wissen, dass wir keine Zeit zum Warten haben“, so berichtet der Gesundheitsminister.

Eigene Hanfindustrie soll entwickelt werden

Liashko sagte, dass der Entwurf des Gesetzes den „kompletten Zyklus der Arzneimittelproduktion auf Cannabisbasis in der Ukraine“ sicherstellen solle. Er hatte betont, dass die Ukraine schrittweise dabei seine eigene Industrie entwickeln solle, anstatt sich ausschliesslich auf Importe aus dem Ausland verlassen zu wollen. Die ukrainische Regierung werde aber den Anbau, die Produktion und den Verkauf der Medikamente stark kontrollieren, wurde durch das Gesundheitsministerium in einer Erklärung mitgeteilt.

Gesundheitsminister Liashko betonte, dass die Arzneimittel auf Basis von medizinischem Cannabis nicht als Konkurrenten zu Betäubungsmitteln oder Ähnlichem verstanden werden dürften. Es würden andere Massnahmen ergriffen, um den Handel mit den natürlichen Arzneimitteln zu regulieren. Er deutete dabei auch die Kampagnen gegen Cannabis an, mit welchen in der Vergangenheit bereits versucht wurde, dessen medizinische Wirkung zu untergraben.

Was folgt in der weiteren Cannabis-Entwicklung?

Viktor Liashko gab an, dass Cannabis gegen eine Vielzahl von körperlich und seelischen Leiden eingesetzt werden könne. Dies war auch einer der Gründe, weshalb in der Schweiz seit dem 1. August 2022 das Verbot von Cannabis zu Medizinal-Zwecken im Schweizer Gesetz aufgehoben wurde. Und sich anschliessend auch Sainfort im Aufbau zur Produktion und Anbau von medizinischem THC und Cannabis angeschlossen hat.

Trotzdem kann nicht genau gesagt werden oder lässt sich noch nicht vorhersagen, wann es auch in der Ukraine mit dem Einsatz von medizinischem Cannabis tatsächlich voranschreiten würde. So ist auch noch nicht klar, ob auf den Gesetzesentwurf auch die Legalisierung für den Genusskonsum folgen könnte. Es liesse sich schliesslich zeitlich nicht genau bestimmen, wann der Krieg mit Russland beendet werden würde und wann eine Regierung diese gesundheitlichen Ziele verfolge. So müsste eine neue Generation von Ukrainern zur Verwirklichung dieses Ziels erst einmal heranwachsen. Deshalb wird Cannabis für den Freizeitgebrauch in der Ukraine wohl erst einmal nach wie vor verboten bleiben. Auf jeden Fall halten wir dich auf dem Laufenden und freuen uns auf weitere positive Informationen aus dem Cannabis Umfeld.

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