Medizinisches Cannabis in der Schweiz

Was ist Medizinisches Cannabis?

Medizinische Cannabisprodukte sind legale, qualitativ hochwertige Arzneimittel, die vom Arzt verschrieben werden können. Medizinisches Cannabis wird aus der Cannabispflanze gewonnen und kann zur Behandlung der auftretenden Symptome bestimmter Krankheiten und der Nebenwirkungen bestimmter Behandlungen eingesetzt werden.

Es gibt verschiedene medizinische Cannabisprodukte zur Behandlung unterschiedlicher Erkrankungen. Die Wirkstoffe in medizinischem Cannabis werden als "Cannabinoide" bezeichnet. Es gibt zwischen 80 und 100 Cannabinoide in medizinischem Cannabis, und die Forscher erforschen noch immer, wie sie alle wirken.

Zurzeit enthalten die meisten medizinischen Cannabisprodukte die Cannabinoide Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC).

Was sind die Vorteile von medizinischem THC?

Derzeit gibt es unterschiedlich hergestellte Versionen von Marihuana. Ärzte verschreiben sie meistens für die Behandlung von schwerer Epilepsie oder auch Nebenwirkungen der Chemotherapie.
Die folgende Liste der Anwendungen von medizinischem THC in der Schweiz gehört zu den am häufigsten diskutierten in der wissenschaftlichen Forschung.

Cannabisarzneimittel finden in der medizinischen Praxis vorwiegend Verwendung

  • bei chronischen Schmerzzuständen, zum Beispiel bei neuropathischen oder durch Krebs verursachten Schmerzen; 
  • bei Spastik und Krämpfen, die durch Multiple Sklerose oder andere neurologische Krankheiten ausgelöst werden; 
  • bei Übelkeit und Appetitverlust im Falle einer Chemotherapie.

Schmerzbehandlung

Die Cannabinoide in Cannabis können Schmerzen lindern, indem sie die Bahnen der Schmerzwahrnehmung im Gehirn verändern. Dies kann bei der Behandlung von Krankheiten hilfreich sein, die chronische Schmerzen verursachen, wie zum Beispiel: 

Arthritis 
Fibromyalgie 
Endometriose 
Migräne 

Es kann auch die Nebenwirkungen einer Krebsbehandlung, wie Appetitlosigkeit, minimieren. In einigen Fällen kann medizinisches Marihuana Berichten zufolge die langfristige Einnahme von Entzündungshemmern wie Ibuprofen ersetzen, die viele negative Nebenwirkungen haben können. 

Entzündungshemmer

Es wird angenommen, dass das in Marihuana enthaltene CBD zur Reduktion von Entzündungen beiträgt. Theoretisch könnte dies vor allem bei entzündlichen Erkrankungen zugutekommen, wie zum Beispiel: 

Morbus Crohn 
Reizdarmsyndrom 
rheumatoide Arthritis 

Die Verringerung von Entzündungen im Körper kann auch die allgemeine Gesundheit verbessern. 

Neurologische und psychische Störungen 

Aufgrund seiner Auswirkung auf das limbische System verschreiben Ärzte medizinisches Cannabis manchmal zur Behandlung der folgenden psychischen und neuroglischen Erkrankungen: 

Angstzustände 
Epilepsie 
Multiple Sklerose 
Parkinson-Krankheit 
Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD) 
Tourette-Syndrom 

Schlaf-Management 

Die entspannende und relaxende Wirkung von Cannabis kann zur Verbesserung von Schlafstörungen wie zum Beispiel chronischer Schlaflosigkeit beitragen. Ein besserer Schlaf kann anschliessend eintreten, wenn die Schmerzen durch den Konsum von Marihuana reduziert werden. 

Nach neusten Erkenntnissen geht man davon aus, dass die schlaffördernde Wirkung des Cannabis auf ihre Wechselwirkung mit den Cannabinoidrezeptoren im Gehirn zurückzuführen ist. Wenn Cannabinoide an diese Rezeptoren binden, senden sie neuronale Botschaften aus, die den schlaffördernden Adenosinspiegel erhöhen und das Erregungssystem des Gehirns unterdrücken. Zusammen können diese beiden Wirkungen dazu beitragen, dass sich Konsumenten sediert und verstärkt schläfrig fühlen. 

Cannabis und ihre Geschichte 

Cannabis hat bereits eine sehr bewegte Geschichte hinter sich. Im ersten Teil des 20. Jahrhunderts wurde es aus den amtlichen Arzneibüchern verbannt und durch das Bundesgesetz der Betäubungsmittel im Jahre 1951 verboten. Im 19. Jahrhundert kam das Cannabis aus Indien zu uns und breitete sich über weite Strecken in ganz Europa und im Westen aus. Es wurde auf unterschiedliche Weise angewendet. So diente es der Behandlung von Migräne, Schmerzen, Keuchhusten, Asthma oder auch als Beruhigungs- und Schlafmittel. In den 1930er-Jahren führten  Unterdrückungsmassnahmender ganzen Welt dazu, dass Cannabis und zahlreiche weitere Substanzen ihren Status als Medikament verloren und anschliessend als illegale Drogen deklariert wurden. Auch in der Schweiz hat diese Bewegung schliesslich dazu geführt, dass das Bundesbetäubungsmittelgesetz die Anwendung von Cannabis grundsätzlich verbot.

Die Pflanze und ihre Wirkstoffe 

Zur Stimmungsaufhellung wurde die Pflanze während des 20. Jahrhunderts bereits in verschiedensten Formen angewendet.Die Anwendung von medizinischem Cannabis war jedoch vollständig verboten. Die Entdeckung der endocannabinoiden Rezeptoren in den späten 80er- und 90er-Jahren hat das Interesse an seinen vielen therapeutischen Fähigkeiten wieder aufgelebt. Kurz gesagt, die Pflanze Cannabis sativa und ihre Derivate enthalten sogenannte Cannabinoide Substanzen. Am bekanntesten und am besten untersucht davon sind Cannabidiol (CBD) undTetrahydrocannabinol (THC), die auf diese Rezeptoren wirken. Das THC wird als eine psychoaktive Substanz beschrieben und sorgt für die bekannt euphorisierende Wirkung des Cannabis. Das CBD jedoch ist nicht psychoaktiv und deshalb legal erhältlich. In der Schweiz sind Arzneimittel mit einem THC-Gehalt unter 1 % legal und somit auch nicht unter dem Betäubungsmittelgesetz.

Medizinische Anwendung von THC in der Schweiz 

Cannabis ist in der Schweiz als verbotenes Betäubungsmittel eingestuft. Das Verbot von medizinischem Cannabis wurde jedoch im August 2022 aufgehoben. Deshalb war unser Unternehmen eine der ersten Firmen, die sich der Produktion von medizinischem Cannabis zugewendet haben.   

Als Cannabisarzneimittel versteht man die Gesamtheit der verwendeten Marihuana Produkte inklusive Blüten. In der Schweiz kann jeder zugelassene Arzt oder Ärztin Cannabisarzneimittel verschreiben für den Patienten. Diese werden als sogenannte «Magistralrezepturen» bezeichnet. Dies sind Heilmittel, welche auf Rezept eines Arztes hin durch eine Apotheke ausgestellt werden. 

Aufhebung des Verbots zu medizinischen Zwecken 

Das steigende Interesse an Cannabisarzneimitteln hat aufgrund der breiten Einsatzmöglichkeiten in den letzten Jahren stark zugenommen. Aus diesem Grund hat das Parlament im August 2022 das Verbot von Cannabis zu medizinischen Zwecken im Betäubungsmittelgesetz aufgehoben. Deshalb wird nun für die ärztliche Verschreibung von Cannabisarzneimitteln keine Ausnahmebewilligung mehr benötigt. Die behandelnde Ärztin respektive der behandelnde Arzt müssen dem Bundesamt für Gesundheit während der ersten zwei Behandlungsjahre Therapiedaten übergeben und melden. 

Durch diese Gesetzesänderung wurde der Anbau, die Verarbeitung, Produktion und der Handel von Cannabis zu medizinischen Zwecken dem Kontrollsystem von Swissmedic unterstellt.  

Staatliche Kontrolle beim Anbau von medizinischem THC 

Essenziell für den Erfolg der Behandlung mit Cannabisarzneimitteln ist die Produktqualität der Pflanzen und Pflanzenextrakte. Für die Abdeckung mit Cannabisarzneimitteln in standardisierter Qualität in der Schweiz soll der Anbau von Cannabis zu medizinischen Zwecken ermöglicht werden. Dabei sind neben den Vorschriften des Betäubungsmittelgesetzes der Schweiz die völkerrechtlich bindenden Vorgaben über Suchtstoffe zu beachten. Diese Vorgaben schreiben vor, dass der Cannabis-Anbau staatlich überwacht wird. Swissmedic übernimmt die Aufgabe der Kontrolle und Überwachung des Anbaus zu medizinischen Zwecken in der Schweiz. Der staatlich kontrollierte Anbau erfolgt nun erst seit kurzem in der Schweiz wobei Sainfortalle wichtigen Anforderung erfüllt und geprüft wurde.